Was für ein Chef will ich sein?
Bei einer OB-Wahl geht es vor allem um Ideen, die der künftige Stadtchef umsetzen will. Eines kommt dabei oft zu kurz: Was für ein Chef will er sein?
Mir ist das wichtig, weil ich selbst Mitarbeiter der Stadtverwaltung war. Viele Kolleginnen und Kollegen kenne ich noch aus dieser Zeit. Der Chef ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie das Arbeitsumfeld und die Arbeitsatmosphäre geprägt ist.
Ich will ein Team-Player sein. Wertschätzung und Anerkennung für die MitarbeiterInnen sind mir wichtig. Ein kluger Chef hört seinen Angestellten zu, sucht im Gespräch nach den besten Lösungen und bindet sie in die Entscheidungsfindung ein. Die meisten meiner zukünftigen MitarbeiterInnen wissen zumindest in ihrem Aufgabengebiet mehr als ich. Es ist doch absurd, diesen Sachverstand nicht zu nutzen oder Vorschläge ohne Begründung zurückzuweisen. Klar: es ist nicht immer alles machbar. Aber dann gehört es zu einem fairen Umgang zu erklären, warum etwas nicht geht.
Kommunikation ist das A und O. Wie sollen MitarbeiterInnen wissen, was man von ihnen erwartet, wie man sie einschätzt, dass man ihre Arbeit gut findet, wenn man es ihnen nicht sagt.
In der Wissenschaft geht es zur Zeit oft um „künstliche Intelligenz“. Viel wichtiger im Miteinander eines Unternehmens und einer Verwaltung ist aber die „emotionale Intelligenz“: das Verständnis für sich und andere. Und da ist zunächst einmal der Chef gefordert. Ich habe einmal gelesen, dass „Menschen einander spiegeln“. Anders ausgedrückt: wer Respekt und Wertschätzung will, muss auch respektvoll und wertschätzend mit anderen umgehen.
Positive Gefühle verbessern die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Deswegen zählen für mich Wertschätzung, Vertrauen, Freundlichkeit, Toleranz, Ehrlichkeit und Respekt. So sollten wir generell miteinander umgehen, aber so möchte ich, dass wir auch am Arbeitsplatz miteinander umgehen.
Und am besten geht der Chef mit gutem Beispiel voran.