Wir halten zusammen!
Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie kommen mit der momentanen Situation einigermaßen zurecht.
Wir leben in einer Zeit, die uns alle fordert. Es sind so viele Eindrücke zu verarbeiten: seriöse Informationen und Nachrichten, die verunsichern; täglich steigende Zahlen von Infizierten in Deutschland und der Welt und gute Nachrichten wie die, dass bei uns in Mayen bislang „nur“ ganz wenige MitbürgerInnen mit einer Infektion getestet wurden; die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und andererseits eine Welle von Hilfsbereitschaft, bei der Menschen den Nachbarn, Freundinnen und Freunden und Bekannten helfen, spenden und Hilfe organisieren.
Es ist eine unwirkliche Situation, wenn man bei herrlichem Sonnenschein und Vogelgezwitscher den beginnenden Frühling genießt und anschließend durch eine fast menschenleere Innenstadt läuft.
Vor allem ist es die Ungewissheit, dass niemand sagen kann, wie lange diese Situation noch anhält; ob es bald Lockerungen geben wird oder gar weitere Verschärfungen. Es ist auch die Ungewissheit, was nach dem Ende der Krise vor allem in der Erinnerung bleibt. Sind es die negativen oder die positiven Eindrücke, die überwiegen werden.
Und an positiven Dingen gibt es durchaus einiges.
In Nachbarschaftshilfen organisieren sich Männer und Frauen spontan und helfen Mitmenschen. Es gibt eine unglaubliche Solidarität mit den Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern, die ihre Geschäfte schließen mussten. Vielen wird endlich einmal bewusst, wie wichtig die Kassiererin, der Pfleger oder die Hilfskräfte der Rettungsdienste für uns sind; jetzt, wo wir dringender auf sie angewiesen sind als jemals zuvor.
Ich finde den Gedanken schön, dass wir die neu gewonnenen Erkenntnisse auch in die Zeit „danach“ mitnehmen.
Wie wäre es, wenn wir künftig viel öfter in Mayener Restaurants und Kneipen gingen, anstatt in die nächste Stadt zu fahren, weil es „hip“ ist? Wie wäre es, öfter auf dem Wochenmarkt, beim Bäcker und Metzger vor Ort und beim Mayener Einzelhandel einzukaufen, anstatt im Discounter oder im Internet?
Und wie wäre es, wenn wir auch in der Zeit „danach“ besser auf unsere Nachbarn, Freunde und Bekannten aufpassen, öfter dort anrufen oder schreiben, die Arbeitsleistung der vielen hart arbeitenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch künftig mehr zu schätzen wissen.
Ich bin jedenfalls sicher, dass uns die Gemeinschaft und die Solidarität durch die Krise bringen werden.
Wir in Mayen halten zusammen, jetzt und „danach“.
Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Osterzeit.